Robert Lecourt

französischer Jurist und Politiker; stand in vorderer Linie der franz. Widerstandsbewegung; mehrfach Justizminister; Staatsminister für Beziehungen zur Französischen Gemeinschaft 1959-1960; Staatsminister für die Angelegenheiten der Sahara, der Départements und der Gebiete in Übersee 1960-1961; Präs. des Europ. Gerichtshofs in Luxemburg 1967-1976; Mitglied des Verfassungsrats

* 19. September 1908 Pavilly

† 9. August 2004 Boulogne-Billancourt

Wirken

Robert Lecourt wurde am 19. Sept. 1908 in Pavilly (Seine-Inférieur) als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte das Collège Saint-Jean-Baptiste-de-la-Salle in Rouen und studierte dann Rechtswissenschaften an der Universität Caen, wo er auch zum Dr.jur. promovierte. Von 1928-32 war er als Rechtsanwalt in Rouen tätig. 1932 siedelte er als Anwalt am Appellationsgerichtshof nach Paris über.

Bald begab er sich aufs politische Parkett und wurde 1936 Präsident der volksdemokratischen Jugendbewegung. 1939 wurde er einberufen und war zuletzt Leutnant im Fort von Saint-Cyr. Danach stand er in vorderer Linie in der französischen Widerstandsbewegung. Er saß im Führungsgremium der "Résistance" seit der Gründung dieser Gruppe im Jahr 1942 und war später Mitglied des Mouvement Républicain de Libération.

L. gehörte nach dem Kriege beiden Verfassunggebenden Versammlungen - jeweils als Mitglied des beratenden Ausschusses - an und wurde am 10. Nov. 1946 bei den Wahlen zur Nationalversammlung erstmals als Abgeordneter des ...